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Frauen, die in einer Klinik entbunden haben, wünschen sich auf der Wochenbettstation mehr Beratung, eindeutige Informationen und praktische Unterstützung beim Stillen. Nach einer Auswertung des Picker Institutes scheint es hier deutliche Defizite zu geben.

Krankenschwester unterstützt Mutter beim Stillen in Klinik
Tyler Olson/Fotolia.com

So berichten vier von zehn Frauen, die in kleineren Häusern mit bis 600 Geburten pro Jahr entbunden haben, dass die Informationen, die sie zur Ernährung des Kindes und vor allem zum Stillen erhalten haben, unzureichend gewesen seien. In größeren Kliniken war der Anteil der unzufriedenen Frauen noch höher. In der sensiblen Phase des Wochenbetts, die entscheidend für den Start einer gelungenen Stillbeziehung ist, läuft offenbar vieles nicht rund. Viele Frauen beschwerten sich über fehlende oder widersprüchliche Informationen durch Klinikpersonal. Das Picker Institut sieht hier Mängel in der Qualifikation des Personals.

Ein einheitlicher Wissensstand ist eine wichtige Voraussetzung für eine effektive Stillunterstützung. Die Initiative Babyfreundliches Krankenhaus der WHO und von UNICEF sieht unter anderem verpflichtend Schulungen des Personals zur Stillförderung vor. Das Netzwerk Gesund ins Leben betont ebenfalls seit Jahren die Notwendigkeit einheitlicher Botschaften für junge Eltern und hat bundesweite Empfehlungen zur Säuglingsernährung und ein Curriculum für Basisfortbildungen zum Stillen und zur Stillförderung entwickelt.

In Deutschland werden nur 34% der Säuglinge vier Monate ausschließlich gestillt. Nach den Empfehlungen sollen Säuglinge im ersten Lebenshalbjahr gestillt werden, mindestens bis zum Beginn des 5. Monats ausschließlich. Auch nach der Einführung von Beikost – spätestens mit Beginn des 7. Monats – wird empfohlen weiter zu stillen.

Die gesundheitsförderlichen Auswirkungen des Stillens für Mutter und Kind sind längst unbestritten. Frauen und junge Familien sollten daher auf allen Ebenen ein stillfreundliches Umfeld vorfinden. Mit dem Forschungsprojekt Becoming Breastfeeding Friendly (www.gesund-ins-leben.de/becoming-breastfeeding-friendly) arbeitet Gesund ins Leben daran, die Rahmenbedingungen für das Stillen systematisch zu verbessern, damit die Stillraten in Deutschland nachhaltig steigen.

Veröffentlichung kostenlos unter Quellenangabe: www.gesund-ins-leben.de
Über einen Beleg freuen wir uns.

Über Becoming Breastfeeding Friendly

Becoming Breastfeeding Friendly ist ein zweijähriges internationales Projekt, das stillförderliche und ‑hinderliche Faktoren für Deutschland systematisch erfasst. Das Ergebnis ist Grundlage, um gezielt effiziente und nachhaltige Maßnahmen zu planen und zu begleiten. Das Vorhaben wird auf Initiative des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom Netzwerk Gesund ins Leben und der Nationalen Stillkommission gemeinsam mit der Universität Yale durchgeführt.

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Hintergrund

Befragung von Wöchnerinnen Der Picker Report

Er hat untersucht, wie Frauen ihre Betreuung in großen und kleinen Kliniken erleben. Wie stellt sich die Betreuung in den Kreißsälen und auf den Wochenbettstationen deutscher Krankenhäuser aus Sicht der Frauen dar? Erleben Frauen, die ihre Kinder in Abteilungen mit einer niedrigeren jährlichen Geburtenzahl zur Welt bringen, ihre Betreuung anders als diejenigen, die zur Geburt in ein großes Krankenhaus gehen?

Als Datenbasis dienten die Rückmeldungen von rund 9.600 Wöchnerinnen aus 77 Krankenhäusern, die zwischen 2014 und 2017 an einer schriftlichen Patientenbefragung des jeweiligen Krankenhauses teilgenommen haben. Das Ziel des Picker Institutes ist, durch Befragung, Forschung und Beratung die Versorgungsqualität der Patienten in Gesundheitseinrichtungen zu verbessern.

www.pickerinstitut.de

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BLE/Netzwerk Gesund ins Leben

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Gemeinsam für junge Familien in Deutschland Netzwerk Gesund ins Leben

Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk Gesund ins Leben ist angesiedelt im Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und Teil des nationalen Aktionsplans "IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung".

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